Tierphysio und mehr
Cynthia Bellgardt

Blutegel

Die folgende Therapie ist laut dem neuen Tierarzneimittelgesetz (TAMG) (gültig seit 28.01.2022) zu berücksichtigen und bedarf ggf. eine Verschreibung von einem Tierarzt. 

Hirudo medicinalis und Hirudo verbana sind die am häufigsten verwendeten Blutegelarten für Heilzwecke in Europa (vgl. Henne, A. Blutegeltherapie bei Tieren. Kandern, 2014. S.18).  Die Blutegeltherapie hat eine uralte Geschichte. Ihre Wirkungsweise wird jedoch oft falsch verstanden. Es sind die Substanzen in der Saliva der Blutegel, die in erste Linie zum Heilerfolg führen und nur in wenigen Fällen die eigentliche Tatsache des Blutsaugens. Diese Substanzen werden, durch den Blutegel, während des Beißens und Saugens abgegeben.
Nur wenige Substanzen in dem Speichel der Blutegel sind von Wissenschaftler identifiziert worden. Zu den Identifizierten gehören Hirudin und Calin. Diese wirken gerinnungshemmend. Hyaluronidase bewirkt eine leichte Permeabilität der Zell- und Gefäßwände. Somit können Wirkstoffe leichter transportiert werden. Hyaluronidase besitzt eine leichte antibiotische Wirkung. Des Weiteren gibt es, neben Histamin und entzündungshemmenden Substanzen, zusätzlich mindestens 20 weitere unbekannte Substanzen im Speichel von medizinischen Blutegeln.
Erfahrungen aus der medizinischen Blutegeltherapie haben einige sofortige Wirkungen gezeigt. Diese können schmerzstillend, antiphlogistisch, antibiotisch, antimykotisch, entgiftend, entschlackend sowie hämodynamisch sein.


 
 
 
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